Chancen

Building
Information
Modeling

Erfolgreiche Umsetzung der BIM-Anforderungen mit dem Einsatz von PIM-Systemen.

Kein anderes Thema beschäftigt die Baubranche stärker als BIM. Doch was ist BIM überhaupt und wie lassen sich die Herausforderungen angehen und die Chancen nutzen?

Was ist BIM?

Qualitätsmängel, nicht eingehaltene Termine, überschießende Kosten: Nahezu jedes Bauprojekt leidet an ineffizienten Prozessen. Die Digitalisierung der Baubranche soll Abhilfe schaffen. Dreh- und Angelpunkt ist Building Information Modeling (BIM). Es steht für eine Methode, Bauwerke anhand eines konsistenten, digitalen Gebäudemodells über ihren gesamten Lebenszyklus mit all ihren relevanten Informationen abzubilden. Basis ist ein digitales 3D-Modell, das die Einzelplanungen aller Gewerke visualisiert. BIM begleitet Projektierung, Planung und den Bau von Gebäuden von der ersten Idee bis zu Betrieb und Instandhaltung. Alle Beteiligten können auf eine zentrale Datenquelle zugreifen und wissen bei jeder Änderung beispielsweise in der Planung Bescheid, welche Konsequenzen sich für die Kosten und für die terminliche Entwicklung ergeben.

Warum keiner mehr an BIM im öffentlichen Bereich vorbeikommt

BIM entwickelt sich international zunehmend zum Standard für die gesamte Bauindustrie. Während in den meisten skandinavischen Ländern oder in England der Einsatz von BIM bei öffentlichen Bauvorhaben größtenteils Pflicht ist, setzt hierzulande das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) seit 2016 auf eine stufenweise Einführung. Ab 2020 ist BIM auch in Deutschland für alle öffentlichen Bauvorhaben Pflicht.

Single Sourcing: Effizientes BIM mit PIM-Systemen

Hersteller von Produkten wie Dämmstoffen bzw. Dämmstoffsystemen, Putzen, Mörteln, BUm einen Einblick in die größten Stolpersteine der Unternehmen zu bekommen, haben wir knapp 90 Digitalisierungsexperten aus Industrie, Handel und der Baubranche befragt:

Dabei lässt sich eine deutliche Tendenz zu nicht eindeutig definierten Prozessen und Verantwortlichkeiten, aber auch einem fehlenden PIM-System für die Verwaltung von Produktdaten erkennen.

Win-Win für Planer und Baustoffindustrie

Das Potenzial von BIM liegt nicht nur in der Planungssicherheit und Produktivitätssteigerung der Baubranche. BIM verbessert die Bauqualität, indem neue Systeme und Lösungen zum Tragen kommen. Obwohl die Baustoffindustrie eine Vielzahl an Systemen beispielsweise für den Wandaufbau bereithält, setzen Planer und Architekten bisher häufig nur auf wenige Lösungen, die sich im Berufsalltag bewährt haben – die sozusagen gelernt sind. Dadurch kommen wertvolle Innovationen auf Industrieseite kaum zur Anwendung und tausende Systemvarianten bleiben weitestgehend unberücksichtigt, selbst wenn sie in der Qualität weit überlegen sind. Mit BIM-Infrastrukturen wie „BIM & More“ können Baustoffproduzenten ihr gesamtes Produktportfolio mit ihren jeweiligen Systemvarianten und Lösungen Architekten und Planern BIM-konform zur Verfügung stellen. Bei der digitalen Projektzeichnung mit den gängigen CAD-Programmen wie ArchiCAD und Revit können Planer erstmals über alle Produkte und Lösungen verfügen. So lassen sich unendlich viele neue Systemvarianten herausbilden – je nachdem, welche Anforderungen der jeweilige Bau mit sich bringt.

Durch BIM zu neuem Vertriebskanal

Auch die Karten auf dem Herstellermarkt werden neu gemischt – und damit auch im Vertrieb. Planer und Architekten greifen beim digitalen Zeichnen in CAD-Programmen auf BIM-Objekte der Industrie zurück, die sie über Downloadportale herunterladen oder über Plugins in das Planungsprogramm integrieren. Durch die Umstellung auf BIM erzielen Baustoffhersteller eine größere Präsenz. Sie werden für digitale Planer plötzlich erstmals sichtbar, weil sie dort auffindbar sind, wo sich die Quellen der digitalen Zeichner befinden. Dadurch wiederum werden auch bisher unbekannte Produkte und Lösungen in viel früheren Planungsstadien berücksichtigt. Gerade für kleinere Betriebe bietet BIM damit ein Sprungbrett in neue Absatzmärkte jenseits des Heimatmarktes. BIM erhöht damit die Chancengleichheit für Produzenten unabhängig von der bisherigen Marktdurchdringung.

Single Sourcing: Effizientes BIM mit PIM Systemen

Hersteller von Produkten wie Dämmstoffen bzw. Dämmstoffsystemen, Putzen, Mörteln, Bauplatten, Bodenbelägen, Dachziegeln, Dachsystemen, Innen- und Außenwandsystemen haben eine Gemeinsamkeit: Sie müssen Planern und Architekten integre und aktuelle Daten bereitstellen. Diese Bedingung für Datengüte kann auf Industrieseite nur erfüllt werden, wenn die BIM-Objekte eines Herstellers zu jeder Zeit mit den aktuellen Produktdaten des Herstellers übereinstimmen. Der zugrunde liegende Ansatz lautet Single Sourcing. Danach bleibt die einzige Datenquelle für die Aufbereitung und den Export der BIM-Objekte das Product Information Management (PIM) des Baustoff- oder Bauproduktherstellers. Jede Veränderung in dessen PIM wird automatisch in Echtzeit ebenfalls in allen BIM-Kanälen vollzogen. BIM-Infrastrukturen wie „BIM & More“ fungieren als eine Art Pipeline mit Aufbereitungsanlage zwischen dem PIM-System des Herstellers, das ohnehin gepflegt wird, und Planern und Architekten. Diese haben über Plugins in den gängigen CAD-Programmen und über Downloadportale nur zu den BIM-Objekten Zugriff, die tatsächlich im PIM-System auf Industrieseite vorliegen. Damit erübrigt sich die sonst unheimlich aufwendige Datenpflege in den einzelnen Kanälen, wann immer sich Veränderungen im Produktportfolio des Baustoffproduzenten ergeben. Auf diese Weise veröffentlicht die Industrie mit der BIM-Infrastruktur große Produktportfolios mit bis zu 100.000 Produktlösungen und –varianten. BIM-Objekte sind fortan nur eine weitere Datenausleitung aus dem PIM-System neben Websites, Katalogen und Broschüren oder E-Commerce-Plattformen.

Nur auf diese Weise kann ein Baustoff- oder Bauprodukthersteller sein Produktportfolio aufwands- und kostenoptimiert abbilden. Hersteller pflegen die Daten ausschließlich an einer einzigen Stelle, nämlich im hauseigenen PIM-System. Die Vorteile: große Effizienz, nahtlose Prozesse und keine Lücke im Datenbereitstellungsprozess.

Zusammenhang der einzelnen Systemen.

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