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PIM/MDM und Stammdatenmanagement in Zeiten der globalen Zollpolitik

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Die globale Zollpolitik beeinflusst Handelsströme, Produktionsprozesse und letztlich die gesamte Wertschöpfungskette. Ein effektives Stammdatenmanagement ist hierbei unerlässlich, um schnell und präzise auf Veränderungen, wie z.B. neue Vorschriften, reagieren zu können.
Product Information Management (PIM)- und Master Data Management (MDM)-Systeme sind zentrale Werkzeuge, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Daten konsistent, aktuell und zugänglich zu halten. Diese Systeme ermöglichen es, komplexe Datenstrukturen zu verwalten und sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen entlang der gesamten Lieferkette korrekt und vollständig sind.
Wir haben unseren #DataHero-Kollegen Michael Irmen, Business Consultant und Experte für Prozessoptimierung, Data Governance, Datenqualitäts-Optimierung und Klassifikationen, interviewed.
Stephan: Herzlich willkommen, Michael. Die aktuelle Zollpolitik, besonders die der USA, stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Kannst du uns aus deiner Sicht als Experte für PIM– und MDM-Systeme erläutern, wie diese Technologien und ein effektives Stammdatenmanagement Unternehmen in dieser Situation unterstützen können?
Michael: Sehr gerne. Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass die aktuelle Zollpolitik eine erhebliche Unsicherheit in die globalen Handelsbeziehungen bringt. Unternehmen sehen sich mit steigenden Kosten, komplexeren Lieferketten und potenziellen Wettbewerbsverzerrungen konfrontiert. In diesem Umfeld wird die Fähigkeit, Daten schnell zu erfassen, zu verwalten und zu analysieren, zu einem entscheidenden Faktor für Agilität und Resilienz. Hier kommen PIM- und MDM-Systeme ins Spiel.
Stephan: Kannst du uns konkrete Anwendungsfälle nennen, wie PIM/MDM-Systeme Herstellern helfen können, mit diesen Herausforderungen umzugehen?
Michael: Absolut. Nehmen wir einen global agierenden Maschinenbauer.
Ein weiterer Fall wäre ein Konsumgüterhersteller, der stark auf globale Lieferketten angewiesen ist.
Durch die detaillierte Erfassung von Produktinformationen im PIM- bzw. MDM-System, einschließlich der Herkunft der Rohstoffe und der Produktionsstandorte, kann er die Auswirkungen von Zöllen auf seine verschiedenen Produkte genau nachvollziehen.
Diese Transparenz ermöglicht es ihm, fundierte Entscheidungen über Preisgestaltung, alternative Beschaffungsstrategien oder sogar die Verlagerung von Produktionsstandorten zu treffen. Zudem kann er über das PIM/MDM konsistente Informationen an seine Handelspartner und Endkunden kommunizieren.
Stephan: Und wie sieht es auf der Seite der Händler aus? Welche Vorteile bieten PIM/MDM-Systeme hier?
Michael:
Für Händler mit einem internationalen Sortiment sind PIM-oder MDM-Systeme goldwert. Sie ermöglichen die zentrale Verwaltung und Anreicherung von Produktinformationen aus verschiedenen Quellen, einschließlich derer, die Zölle betreffen. Wenn beispielsweise ein Modehändler Waren aus verschiedenen Ländern importiert, kann er in einem solchen System die Herkunft der Produkte kennzeichnen und die anfallenden Zölle hinterlegen. Bei Änderungen der Zollbestimmungen kann das System schnell identifizieren, welche Produkte betroffen sind, und die Verkaufspreise in den verschiedenen Kanälen (Online-Shop, Filialen etc.) entsprechend anpassen.
Das MDM-System unterstützt hierbei in Kombination mit dem ERP-System die effiziente Verwaltung der Lieferanteninformationen und potenzieller Alternativlieferanten.
Ein E-Commerce-Unternehmen, das weltweit verkauft, profitiert ebenfalls enorm. Mit einem gut aufgebauten Master Data Management können sie länderspezifische Produktinformationen und Preise basierend auf den jeweiligen Zollbestimmungen verwalten und ausspielen. So wird sichergestellt, dass Kunden in jedem Land korrekte Preise inklusive aller relevanten Gebühren sehen. Das vermeidet Überraschungen beim Checkout und stärkt das Vertrauen.
Stephan: Die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit scheinen hier also entscheidend zu sein. Wie unterstützen PIM/MDM-Systeme diese Aspekte konkret?
SDZeCOM-Tipp:
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Michael: Genau. PIM- und MDM-Systeme bieten Werkzeuge und Workflows, die es Unternehmen ermöglichen, schnell auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Dazu gehören:
Stephan: Abschließend, Michael, welche Ratschläge würdest du Unternehmen geben, die sich in diesem komplexen Umfeld der globalen Zollpolitik bewegen und die Potenziale von PIM/MDM und Stammdatenmanagement optimal nutzen möchten?
Michael: Die globale Zollpolitik ist natürlich aktuell sehr prominent. Wir hoffen alle, dass es sich wieder beruhigt und normalisiert. PIM-/MDM-Systeme sind darüber hinaus ein wichtiges Tool, das viele Vorteile bietet. Mein wichtigster Rat ist, Stammdatenmanagement nicht als reines IT-Projekt zu betrachten, sondern als strategische Notwendigkeit. Unternehmen sollten:
Unternehmen, die diese Punkte beherzigen und die Potenziale von PIM/MDM und Stammdatenmanagement konsequent nutzen, werden in der Lage sein, die Herausforderungen der aktuellen Zollpolitik und viele weitere Themen besser zu bewältigen und sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Stephan: Michael, vielen Dank für diese aufschlussreichen Einblicke und die konkreten Anwendungsfälle. Das hat sicherlich vielen Unternehmen geholfen, die Bedeutung von PIM/MDM und Stammdatenmanagement besser zu verstehen.
Autor
Sibylle Nieß
SDZeCOM GmbH & Co. KG – Marketing Consultant
Tel.: +49 7361 594-556
E-Mail: s.niess@sdzecom.de
Michael Irmen, Business Consultant, SDZeCOM
Stephan Bösel, Mitglied der Geschäftsleitung, SDZeCOM
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