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Verbesserte Produkterlebnisse durch PXM

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Potentiale im E-Commerce – Wie PXM zu mehr Umsatz, weniger Retouren und stärkerer Markenbindung führen kann
In einer zunehmend digitalen Handelswelt entscheiden nicht nur Produktdaten, sondern vor allem das Erlebnis, das Kund:innen mit einem Produkt verbinden, über den Erfolg. Patrick Halfar, Business Consultant und PXM-Experte, spricht im Interview über die strategische Bedeutung von Product Experience Management (PXM), die Unterschiede zu klassischen PIM-Systemen und die wachsende Relevanz von emotionalen, personalisierten Inhalten. Besonders im Fashion-E-Commerce zeigt sich: Wer Produkte erlebbar macht, gewinnt Kund:innen – und deren Vertrauen.
Stephan: Herzlich willkommen, Patrick. Stell dich bitte kurz vor: Was sind deine Aufgaben als Consultant und wie bist du mit PXM-Lösungen vertraut?
Patrick: Ich begleite seit vielen Jahren Unternehmen aus Industrie und Handel bei der Optimierung ihrer Datenmanagement-Prozesse. PXM ist dabei ein zentrales Thema, das besonders im B2C-Bereich immer mehr an Bedeutung gewinnt. Meine Rolle besteht darin, gemeinsam mit den Kund:innen Anforderungen zu analysieren und individuelle Lösungswege zu entwickeln. Die praktische Umsetzung überlasse ich meist den Teams – mein Fokus liegt auf der strategischen Beratung und Konzeption.
Stephan: Wie würdest du PXM mit eigenen Worten beschreiben?
Patrick: Aus meiner Sicht ist PXM die konsequente Weiterentwicklung des Produktdatenmanagements. Es geht darum, Produktinformationen nicht nur zu verwalten, sondern sie gezielt und personalisiert über alle Kanäle auszuspielen. Das Ziel: Ein konsistentes, relevantes und emotionales Produkterlebnis, das die Kund:innen wirklich anspricht und begeistert.
Stephan: Wo siehst du die wichtigsten Unterschiede zwischen PXM und klassischen PIM-Systemen?
Patrick: PXM ist für mich weniger ein technisches System als vielmehr eine strategische Herangehensweise. Während PIM vor allem die Datenbasis liefert, setzt PXM auf die Inszenierung und Personalisierung der Produktinformationen. Moderne PIM-Lösungen integrieren zunehmend PXM-Funktionen wie Kontextualisierung, KI-gestützte Prozesse und schnelle Schnittstellen – aber die eigentliche Differenzierung entsteht durch den Fokus auf das Kundenerlebnis.
Stephan: Warum sind Personalisierung und Kontext für das Produkterlebnis so entscheidend?
Patrick: Die Erwartungen der Kund:innen sind heute extrem individuell. Wer relevante Inhalte zur richtigen Zeit über den passenden Kanal bereitstellt, verschafft sich klare Vorteile: stärkere Kundenbindung, höhere Umsätze und weniger Retouren. In meinen Projekten zeigt sich immer wieder, wie wichtig eine zielgenaue Ansprache für den Unternehmenserfolg ist.
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Stephan: Welche Rolle spielen visuelle, emotionale und interaktive Inhalte aus deiner Erfahrung?
Patrick: Ein ganzheitliches Produkterlebnis entsteht erst durch die Kombination aus emotionalen, visuellen und interaktiven Elementen. Gerade im E-Commerce ist es entscheidend, sich von der Masse abzuheben und Produkte „erlebbar“ zu machen. Textliche Inhalte liefern die nötigen Informationen, aber erst Bilder, Videos und interaktive Features schaffen echte Begeisterung.
Stephan: Wo siehst du die größten Potenziale von PXM im Mode-E-Commerce?
Patrick: Im Fashion-Bereich sind Kaufentscheidungen besonders stark von Emotionen und visuellen Eindrücken geprägt. Gleichzeitig erwarten Kund:innen exakte und vollständige Produktdaten. PXM verbindet beides und ermöglicht es Unternehmen, sich klar zu positionieren und die Kundenerwartungen optimal zu erfüllen – nicht nur im Modebereich, sondern überall, wo Endkund:innen im Fokus stehen.
Stephan: Gibt es aus deiner Sicht messbare Effekte von PXM auf die Kaufentscheidung?
Patrick: Direkte Nachweise sind schwierig, da viele Faktoren die Kaufabsicht beeinflussen. Was sich aber klar beobachten lässt: Unternehmen, die auf ein emotionales und konsistentes Produkterlebnis setzen, verzeichnen häufig höhere Umsätze, weniger Retouren und eine stärkere Kundenbindung. Die gezielte Auswertung von Kennzahlen wie Wiederkaufrate oder Empfehlungsquote liefert wertvolle Hinweise.
Stephan: Warum ist ein einheitliches Produkterlebnis über alle Kanäle so wichtig?
Patrick: Kund:innen vergleichen heute intensiv und nutzen verschiedene Informationsquellen. Inkonsistente oder widersprüchliche Produktinformationen führen schnell zu Vertrauensverlust. Ein durchgängiges Produkterlebnis ist daher essenziell, um Glaubwürdigkeit und Markenbindung zu stärken.
Stephan: Wie trägt PXM deiner Erfahrung nach zur Kundenbindung bei?
Patrick: Meine Erfahrung zeigt: Je besser die Datenqualität und je emotionaler die Ansprache, desto zufriedener sind die Kund:innen – und desto eher bleiben sie der Marke treu. PXM ist ein wichtiger Hebel, um langfristige Beziehungen aufzubauen.
Stephan: Wie individuell werden Produktdarstellungen heute auf Kund:innen zugeschnitten?
Patrick: Durch moderne Tracking- und Analyseverfahren lassen sich individuelle Profile erstellen, die gezielt für die Ausspielung von Inhalten genutzt werden. So bekommt jede Person die für sie relevanten Produktbilder, Empfehlungen und Angebote angezeigt – ein Beispiel: Männer und Frauen sehen unterschiedliche Produktbilder für denselben Artikel, passend zu ihrem Profil.
Stephan: Welche Unterschiede siehst du bei den Erwartungen von Gen X und Gen Z an die Produktdarstellung?
Patrick: Gen X legt Wert auf ausführliche und verlässliche Produktbeschreibungen, Funktionalität und Qualität. Gen Z hingegen erwartet emotionale, visuelle und interaktive Inhalte, schnelle mobile Erlebnisse und eine hohe Personalisierung. Diese Unterschiede spiegeln sich deutlich in den Anforderungen meiner Kund:innen wider.
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Stephan: Wie stark fließen Zielgruppenanalysen nach Alter oder Generation in die Gestaltung von Produkterlebnissen ein?
Patrick: Die Bedeutung von Zielgruppenanalysen wächst stetig. Unternehmen, die ihre Kund:innen genau kennen und deren Bedürfnisse analysieren, können Produkterlebnisse gezielt gestalten und sich klar am Markt positionieren.
Stephan: Welche Trends und Entwicklungen im Bereich PXM findest du besonders spannend?
Patrick: Aktuell sehe ich vor allem den Einsatz von KI zur Automatisierung und Optimierung von Produktinhalten als zukunftsweisend. KI-gestützte Tools ermöglichen die Erstellung variantenreicher Texte und die Personalisierung von Produktempfehlungen. Auch Nachhaltigkeit und die Nutzung zentraler Datenplattformen für Echtzeit-Analysen gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Stephan: Gibt es noch Aspekte rund um PXM, die dir besonders wichtig sind?
Patrick: Für mich sind Nachhaltigkeit und die intelligente Nutzung von Daten zentrale Zukunftsthemen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, immer mehr relevante Informationen bereitzustellen und diese effizient zu managen – hier bietet PXM enorme Chancen.
Stephan: Vielen Dank Patrick!

Autor
Anni Lehmann
SDZeCOM GmbH & Co. KG – Leiterin TrainingsCenter
Tel.: +49 7361 594529
E-Mail: a.lehmann@sdzecom.de

Patrick Halfar, Business Consultant, SDZeCOM

Stephan Bösel, Mitglied der Geschäftsleitung, SDZeCOM

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