Wissens-News

Ordnung schaffen, Zukunft sichern: Klassifikationsmanagement im Produktdaten-Alltag

Header zum Blogbeitrag Klassifikationsmanagement

Warum strukturierte Daten kein bürokratisches Übel sind – sondern der Schlüssel zu Effizienz, Skalierbarkeit und digitaler Wettbewerbsfähigkeit

Produktdaten sind längst nicht mehr nur Vertriebsunterlagen – sie sind digitale Infrastruktur. Ob im B2B, auf Marktplätzen oder im E-Commerce: Die Qualität und Struktur dieser Daten entscheidet, wie sichtbar, vergleichbar und verkaufsfähig Produkte sind. Klassifikationen wie ECLASS, ETIM oder GDSN wirken dabei im Hintergrund – doch ihre Wirkung ist enorm. Sie schaffen Standardisierung, reduzieren Aufwand und ermöglichen überhaupt erst die Automatisierung in komplexen Datenketten.

Trotzdem wird Klassifikationsmanagement in vielen Unternehmen noch als lästige Pflicht behandelt statt als Chance. Wer sich strategisch mit dem Thema auseinandersetzt, schafft nicht nur Ordnung im eigenen System, sondern stärkt auch seine Marktposition.

Klassifikationen – der stille Ordnungsrahmen für chaotische Daten

Die Idee von Klassifikationen ist denkbar simpel: Produkte werden in standardisierte Klassen eingeordnet, mit genau definierten Merkmalen und Wertelisten. Damit wird sichergestellt, dass ein Kabel, eine Bohrmaschine oder eine Leuchte nicht nur korrekt beschrieben, sondern auch systemübergreifend verstanden wird – egal ob vom ERP, PIM, Kundenportal oder einem Marktplatz.

Was sich einfach anhört, bedeutet in der Praxis jedoch:

  • Strukturarbeit: Viele Unternehmen pflegen Produktdaten inkonsistent, historisch gewachsen oder mit zu vielen Freitexten.
  • Systemvielfalt: Die Informationen liegen verteilt auf verschiedenen Systemen – ERP, Excel, Media Asset Management.
  • Zeitdruck: Klassifikationen werden oft erst dann ein Thema, wenn sie gefordert werden – von Kunden oder Plattformen.

SDZeCOM-Tipp:

Erfahren Sie im Webinar, wie Sie Ihr Klassifikations-Management in den Griff bekommen

icon Bildschirm

Diese Faktoren führen dazu, dass Klassifikationsprojekte oft hektisch, teuer und fehleranfällig umgesetzt werden. Dabei wäre der strategische Mehrwert ein ganz anderer, wenn frühzeitig gehandelt wird.

Was Klassifikationen ermöglichen – wenn sie durchdacht eingesetzt werden

Klassifikationen entfalten ihren Nutzen nicht nur im Export von Daten. Sie sind ein strukturgebendes Element für viele weitere digitale Prozesse. Mit einem sauberen Klassifikationsmodell können Unternehmen:

  • Automatisiert Daten austauschen – z. B. per BMEcat, GDSN oder XML.
  • Kanalübergreifend konsistent auftreten – mit gleichen Daten für Online-Shop, Kundenportal und Großhandel.
  • Datenqualität messen und validieren – durch definierte Merkmalsanforderungen.
  • Neue Märkte schneller erschließen – durch einfaches Mapping auf lokale Klassifikationen.

Klassifikationen sind also kein Selbstzweck, sondern der Hebel für digitale Souveränität.

Fazit: Struktur schafft Handlungsfähigkeit

Klassifikationen sind kein Add-on. Sie sind die Voraussetzung für funktionierende Datenprozesse, für effiziente Lieferketten, für Plattformfähigkeit und letztlich für Wettbewerbsfähigkeit. Wer seine Produktdaten klassifizieren kann, schafft Transparenz, Kontrolle und Skalierbarkeit – intern wie extern.

Für Industrie- und Handelsunternehmen ist es also höchste Zeit, das Thema aus der operativen Ecke zu holen und strategisch aufzustellen. Denn in einer Welt, in der Daten den Unterschied machen, entscheidet Ordnung über Anschlussfähigkeit.

Autor

Stephan Bösel
SDZeCOM GmbH & Co. KG – Marketingleiter & Prokurist

Tel.: +49 7361 594-538
E-Mail: s.boesel@sdzecom.de


Das könnte Sie auch interessieren

Das richtige PIM-System finden – Tipps für die Auswahl


Checkliste zur Überprüfung der Produkt-Datenstrategie


Daten brauchen einheitliche Standards und Strukturen